Bei über 30 Prozent der bei BKKen Versicherten wurden demnach 2013 psychische Erkrankungen diagnostiziert. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hätten die Ausfalltage wegen psychischer Störungen deutlich zugenommen. Studien hätten allerdings keine relevante Zunahme bei psychischen Störungen verzeichnet. Auch regionale Unterschiede zeigten sich vor allem wegen der unterschiedlichen Ärztedichte.
Rund 15 Prozent aller Krankentage mit ärztlichem Attest gehen demnach auf psychische Erkrankungen zurück - vor allem Depressionen. Im Schnitt dauern Krankschreibungen in diesen Fällen 40 Tage. Die Krankentage wegen seelischer Leiden haben sich im Vergleich zu 2003 mehr als verdoppelt.
Zwar hätten Studien in den vergangenen Jahren keine relevante Zunahme bei psychischen Störungen verzeichnet, berichteten die BKKen unter Berufung etwa auf Erhebungen des Robert-Koch-Instituts. Doch mehr Menschen akzeptierten ihr psychisches Leiden und nähmen Hilfe in Anspruch.
«Die heutzutage umfangreicheren Kenntnisse psychischer Krankheitsbilder bei Allgemeinmedizinern und Hausärzten tragen ebenfalls zum Anstieg der Krankschreibungen wegen psychischer Probleme bei», erläuterte Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands.
Bei Frauen kamen solche Diagnosen häufiger vor als bei Männern, bei Arbeitslosen häufiger als bei Beschäftigten.
Depressionen werden dem «Gesundheitsatlas 2015» zufolge insbesondere in Süddeutschland, Bayern und Baden-Württemberg, häufiger diagnostiziert als im Norden oder Osten Deutschlands. In Großstädten wie Berlin, Hamburg, München werden laut der Erhebung mehr seelische Leiden attestiert als in ländlichen Gegenden.
« zurück zu unseren News