Reisekrankheit: Was hilft bei Kopfschmerz, Schwindel und Co.?
Wenn einem beim Flug oder im Auto plötzlich übel wird, kann die Reise in den Urlaub schnell zur Qual werden.
Doch mit dem richtigen Vorgehen können Sie der Reisekrankheit vorbeugen.
Ob im Flugzeug, im Auto oder auf dem Schiff – viele Menschen haben auf Reisen mit Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schweißausbrüchen zu kämpfen. Diese Symptome sind typisch für die Reisekrankheit, fachsprachlich Kinetose genannt.
Wie entsteht die Reisekrankheit?
Nach Ansicht von Expertinnen und Experten kann sich eine Reisekrankheit entwickeln, wenn das, was wir mit unseren Augen wahrnehmen, nicht mit den Signalen anderer Sinnesorgane zusammenpasst. Sitzen wir also zum Beispiel im Auto und sehen nach unten auf das Handy, nehmen unsere Augen wahr, dass wir stillsitzen, während das Gleichgewichtsorgan unserem Gehirn Bewegungen und Erschütterungen der Fahrt signalisiert. Diese unterschiedlichen Informationen kann unser Gehirn offenbar nicht richtig zusammenfügen. Die Folge: Wir werden reisekrank. Besonders weit verbreitet ist übrigens die Seekrankheit, eine Unterform der Reisekrankheit. Meist erholen sich Betroffene aber relativ schnell wieder von einer Kinetose, sobald das Gehirn die verschiedenen Sinneseindrücke wieder richtig synchronisieren kann.
Tipps gegen Reisekrankheit
- Viel Schlaf: Wenn Sie wissen, dass Sie anfällig für Reisekrankheiten sind, versuchen Sie auf Reisen möglichst viel zu schlafen. So kommen Sie der einsetzenden Übelkeit möglicherweise zuvor und können die Symptome einfach „wegschlafen“. Im Schlaf ist der Gleichgewichtssinn nämlich weitgehend inaktiv und bei geschlossenen Augen gibt es auch keine visuellen Eindrücke, die das Gehirn verarbeiten muss. Wenn Ihnen bereits übel ist, sollten Sie sich nach Möglichkeit flach auf den Rücken legen und die Augen schließen.
- Richtige Blickrichtung: Schon bei ersten Anzeichen einer Kinetose, wie etwa leichten Kopfschmerzen und verstärktem Speichelfluss, sollten Sie etwas unternehmen: Sehen Sie aus dem Fenster hinaus in die Ferne, bei einer Autofahrt schauen Sie am besten auf die Straße vor Ihnen oder richten den Blick auf den Horizont. Das hilft den Sinnesorganen bei der Orientierung. Generell sollten Sie während der Fahrt in Fahrtrichtung blicken und nicht nach unten auf ein Buch, Tablet oder Handydisplay.
- Optimaler Sitzplatz: Wenn Sie im Auto verreisen, setzen Sie sich idealerweise auf den Beifahrersitz. Das reduziert das Risiko einer Reisekrankheit. Im Bus positionieren Sie sich am besten vor der Vorderachse, im Flugzeug am Fenster oberhalb der Tragflächen. Bei Schiffsreisen empfiehlt es sich, sich etwa in der Mitte des Schiffes aufzuhalten.
- Frische Luft: Machen Sie bei Autofahrten regelmäßig Pausen und schnappen Sie frische Luft. Auch auf See hilft es, sich möglichst viel an der frischen Luft aufzuhalten. Wenn Ihnen bereits leicht übel ist, weichen Sie penetranten Gerüchen wie auf Toiletten oder an Tankstellen besser aus. Denn das kann die Übelkeit noch verschlimmern.
- Leichte Kost: Essen Sie vor und während der Reise nur leichte, fettarme Kost. Gegen Übelkeit helfen zum Beispiel Äpfel oder Karotten.
- Viel Trinken: Trinken Sie vor und während der Reise keinen Alkohol und verzichten Sie aufs Rauchen.
Medikamente gegen Reiseübelkeit
Gegen Reisekrankheit gibt es auch spezielle Medikamente, zum Beispiel als Tablette, Lutschpastille, Pflaster oder Kaugummi. Viele Präparate enthalten den Wirkstoff Dimenhydrinat, der die Übelkeit unterdrückt. Welches Präparat für Sie geeignet ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Auch für Kinder gibt es Mittel gegen Reisekrankheit. Erkundigen Sie sich vorher aber bei Ihrer Kinderarztpraxis, welches Medikament für Ihr Kind in Frage kommt.