
Müde, schlapp und ausgebrannt: Ich leide an Burn-Out – was nun?
Ständige Müdigkeit, Erschöpfungserscheinungen und nachlassende Leistungsfähigkeit im Job können Symptome eines Burn-outs sein.
Wie erkennt man eigentlich ein Burn-out? Und was kann man dagegen tun?
Unter einem „Burn-out“ versteht man einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „ausbrennen“. Erstmals wurde das Phänomen 1974 von dem amerikanischen Psychotherapeuten Herbert Freudenberger beschrieben. Umfragen zufolge fühlen sich heute mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland von Burn-out bedroht.
Woran erkennt man ein Burn-out?
Ein Burn-out kann sich unterschiedlich äußern, da die Symptome und Auswirkungen individuell sehr verschieden sind. Es gibt aber einige typische Anzeichen, die für ein Burn-out sprechen. Meist erklären Betroffene, dass sie sich ausgebrannt, überfordert, völlig erschöpft und nicht mehr belastbar fühlen. Häufig leiden sie auch unter Müdigkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, empfinden eine innere Leere oder ziehen sich zurück.
Da es keine eindeutigen Krankheitszeichen gibt, ist Burn-out aber keine medizinische Diagnose im Sinne des international geltenden Klassifikationssystems psychischer Erkrankungen. Zwar geht ein Burn-out oft mit einer psychischen Krankheit einher, er kann aber nicht mit einer solchen gleichgesetzt werden. Klar ist jedoch: Bei einem Burn-out handelt es sich um ernst zu nehmende stressbedingte Beschwerden, die in allen Bevölkerungsschichten und Berufsgruppen vorkommen. Wer unter einem Burn-out leidet, sollte sich deshalb in psychotherapeutische Behandlung begeben.
Was verursacht ein Burn-out?
Die Ursachen eines Burn-outs sind vielfältig. An seiner Entstehung sind aber stets innere, persönlichkeitsbedingte Faktoren und äußere Einflüsse beteiligt. Zu den inneren Faktoren zählen beispielsweise großer Ehrgeiz, Perfektionismus, zu hohe Erwartungen an sich selbst oder der Wunsch, es anderen immer recht machen zu wollen.
Äußere Risikofaktoren sind etwa Leistungsdruck, Mobbing, Zeitdruck, ein schlechtes Arbeitsklima, Schwierigkeiten mit dem Chef oder mit Kollegen. Häufig sind Menschen von Burn-out betroffen, die sich sehr für eine Sache einsetzen und ein hohes Maß an Engagement und Idealismus mitbringen. Aber auch, wer sich von Anfang einer Aufgabe oder einem Beruf nicht gewachsen fühlt oder sich immer zur Arbeit quälen muss, ist gefährdet.
Tipp:
Damit es gar nicht erst zu einem Burn-out kommt, sollten Sie sich regelmäßig Ruhe und Entspannung gönnen. Die BKK firmus bietet Ihnen dazu eine Reihe von Präventionskursen an. Hier finden Sie den passenden Kurs.
Welche Therapien gibt es?
Eine Standard-Therapie für Betroffene gibt es leider nicht. Denn so individuell die Ursachen und Symptome sind, so individuell sollte auch die Behandlung erfolgen. Deshalb sollten sich Betroffene von einem Psychotherapeuten beraten lassen. Oft kann es schon helfen, die eigene Erwartungshaltung zu korrigieren oder etwas am eigenen Zeitmanagement zu feilen. Manch einem helfen Entspannungsübungen oder Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation oder autogenes Training.
Generell gilt aber: Menschen, die sich ausgebrannt fühlen, sollten sich regelmäßige Erholungspausen gönnen. Außerdem sollten sie ihr soziales Netz stärken. Denn Partner oder Partnerin, Freunde und Familie können wichtigen Rückhalt geben. Und wer sich ausgewogen ernährt und regelmäßig Sport treibt, stärkt nicht nur seinen Körper, sondern reduziert auch den Stress – und fördert damit nachhaltig das eigene Wohlbefinden.