Long Covid: Anzeichen von Corona-Langzeitfolgen
Viele Menschen haben auch Wochen oder Monate nach einer Covid-19-Infektion noch mit Beschwerden zu kämpfen. Welche Symptome sind typisch für […]
Viele Menschen haben auch Wochen oder Monate nach einer Covid-19-Infektion noch mit Beschwerden zu kämpfen. Welche Symptome sind typisch für Long Covid? Wer ist besonders gefährdet? Und wo finden Betroffene Hilfe?
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert, hat möglicherweise mit längerfristigen Beschwerden zu kämpfen. Denn sowohl nach einer schweren als auch nach einer leichten oder sogar unbemerkten Erkrankung mit Covid-19 kann es zu Langzeitfolgen durch das Virus kommen. Diese Langzeitfolgen werden unter dem Oberbegriff Long Covid zusammengefasst. Gemeint sind damit Symptome, die mehr als vier Wochen nach der Ansteckung mit dem Coronavirus immer noch anhalten. Beschwerden, die auch drei Monate nach der Infektion nicht verschwunden sind oder neu auftreten, werden als Post-Covid-19-Syndrom bezeichnet.
Welche Symptome treten bei Long Covid auf?
Die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion können sich auf die körperliche, geistige und psychische Gesundheit auswirken. Je nach Patientin oder Patient können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Sie können für sich allein oder in Kombination mit anderen Beschwerden auftreten und halten unterschiedlich lange an. Ein einheitliches Krankheitsbild gibt es bei Betroffenen bislang nicht.
Häufige Symptome sind starke Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue), Kurzatmigkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Muskelschmerzen, psychische Probleme wie Depressionen oder Ängste, Sprachstörungen und Fieber. Möglich sind auch Langzeitschäden an Organen wie dem Herzen, der Lunge, der Niere oder dem Gehirn. Einer Modellrechnung der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge waren allein in Europa in den ersten beiden Jahren der Pandemie mindestens 17 Millionen Menschen von Long Covid-Symptomen betroffen.
Wer ist besonders gefährdet?
Langzeitfolgen können grundsätzlich bei allen Personen entstehen, die sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben. Bisherige Untersuchungen legen nahe, dass chronische und psychische Vorerkrankungen sowie ein schwerer Covid-19-Krankheitsverlauf das Risiko für Long Covid erhöhen. Auch eine bereits durchgestandene Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus und ein Diabetes mellitus begünstigen nach neueren Erkenntnissen die Entstehung von Long Covid-Symptomen. Außerdem scheinen Frauen häufiger betroffen zu sein als Männer.
Wie kann man sich vor Long COVID schützen?
Über die Vorbeugung von Corona-Langzeitfolgen ist bisher nur wenig bekannt. Am sichersten ist es nach aktuellem Kenntnisstand, eine Infektion zu vermeiden – am besten durch eine Impfung oder Auffrischungsimpfung und die Einhaltung der empfohlenen Hygienemaßnahmen, wie etwa Abstand halten, Maske tragen, Hände waschen und lüften. Einer Studie von Forschenden des King’s College in London zufolge sorgt eine vollständige Corona-Impfung dafür, dass sich das Risiko für Long Covid halbiert.
Hier gibt es Infos und Hilfe!
Viele Kliniken in Deutschland haben spezielle Long oder Post Covid-Ambulanzen eröffnet, an die sich Betroffene wenden können. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert auf ihrer Website über den aktuellen Kenntnisstand. Dort sind auch Hilfsangebote und Anlaufstellen zu finden.