Diabetes ist eine Volkskrankheit: Allein in Deutschland gibt es laut dem Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2024 aktuell rund 8,9 Millionen Betroffene.
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Jedes Jahr kommen hunderttausende Neuerkrankungen hinzu. Dabei kann jede und jeder Einzelne etwas zur Vorbeugung tun.
Diabetes mellitus, auch „Zuckerkrankheit“ genannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung des Stoffwechsels. Menschen mit Diabetes leiden häufig unter Begleit- oder Folgeerkrankungen. Und die Zahl der Betroffenen wächst stetig. Laut dem Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2024 erkranken jedes Jahr allein in Deutschland 500.000 Menschen neu daran.
Was ist Diabetes?
Im Falle von Diabetes unterscheidet man vor allem den Typ 1-, Typ 2- und den Schwangerschaftsdiabetes. Der Typ-1-Diabetes tritt vorwiegend bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf und ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper kein eigenes Insulin mehr produziert. Besonders verbreitet ist jedoch der Typ-2-Diabetes, bei dem der Blutzuckerspiegel krankhaft erhöht ist. Bei Frauen kann sich zudem ein Diabetes während einer Schwangerschaft entwickeln.
Welche Folgen hat eine Diabetes-Erkrankung?
Zwar verursachen erhöhte Blutzuckerwerte wie im Falle von Diabetes Typ 2 oft lange Zeit keine spürbaren Beschwerden. Trotzdem schädigen sie die Blutgefäße, die Nerven und zahlreiche weitere Organe. Menschen mit Diabetes haben daher ein besonders hohes Risko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Außerdem entwickeln sich häufig Folgeerkrankungen an Nieren, Augen, Nerven oder Füßen und die Betroffenen leiden oft unter einer geminderten Lebensqualität.
Wie kann man Diabetes vorbeugen?
Um einen Typ-2-Diabetes zu vermeiden, sollte man auf eine gesunde Lebensweise achten – und die folgenden Tipps beherzigen:
Übergewicht reduzieren
Übergewicht gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Deshalb ist es sinnvoll, überflüssige Pfunde zu reduzieren. Vor allem ein großer Bauchumfang ist gefährlich, denn Bauchfett ist ein Hinweis auf eine Fettansammlung um die inneren Organe, wie zum Beispiel der Leber. Und eine Fettleber erhöht die Gefahr einer Diabetes-Erkrankung.
Auf den Blutdruck achten
Viele Menschen mit Diabetes leiden gleichzeitig an Bluthochdruck. Und ein ständig überhöhter Blutdruck schädigt die großen und kleinen Blutgefäße im Körper. Achten Sie deshalb auf normale Blutdruckwerte. Dadurch wird auch das Risiko für gefährliche Folgeerkrankungen von Diabetes gesenkt.
Viel bewegen
Auch mit regelmäßiger körperlicher Aktivität können Sie Diabetes vorbeugen. Egal ob Spazierengehen, Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen – treiben Sie regelmäßig Sport, nehmen Sie die Treppe anstelle des Aufzugs und stehen Sie auch bei der Büroarbeit immer wieder auf und gehen ein paar Schritte. Ein Schrittzähler hilft Ihnen dabei, besser einzuschätzen, wie viel Sie sich den Tag über bewegt haben. Mindestens 30 Minuten Bewegung pro Tag sollten Sie einplanen.
Weniger Fett
Ernähren Sie sich vielseitig und ausgewogen und essen Sie weniger fettreiche Lebensmittel. Fleisch und Wurst sollten nicht täglich auf dem Speiseplan stehen. Auch viele Käsesorten enthalten viel Fett. Greifen Sie bei Fleisch, Wurstwaren und Käse lieber zu den fettärmeren Varianten und setzen Sie vermehrt auf pflanzliche Lebensmittel. Denn pflanzliche Nahrung liefert dem Körper viele Ballaststoffe, die den Zucker- und Fettstoffwechsel ankurbeln.
Mehr Ballaststoffe
Ballaststoffe verbessern die Wirkung des Insulins, das für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel sorgt. Besonders viele Ballaststoffe sind in Vollkornprodukten oder Hülsenfrüchten enthalten. Auch Fisch wie Lachs, Makrele oder Thunfisch ist wegen seiner Eiweiß- und Fettzusammensetzung gut für eine ausgewogene Ernährung geeignet. Bei Salz, zuckerhaltigen Lebensmitteln, gesättigten Fettsäuren und Alkohol sollten Sie hingegen lieber zurückhaltend sein.
Alkoholische Getränke in Maßen
Alkoholkonsum erhöht die Blutzuckerwerte, schädigt die Nerven und kann zu einer Fettleber führen. Deshalb sollten Sie alkoholische Getränke – wenn überhaupt – nur gelegentlich und in Maßen zu sich nehmen.
Aufs Rauchen verzichten
Auch das Rauchen erhöht das Risiko eines Typ-2-Diabetes deutlich. Wer mit dem Rauchen aufhört, kann sein Diabetes-Risiko Studien zufolge um 30 bis 50 Prozent senken – und tut seiner Gesundheit auch sonst einen großen Gefallen.
Weniger Stress
Stresshormone lassen den Blutzuckerspiegel ansteigen. Versuchen Sie daher, unnötige Stressquellen zu vermeiden und suchen Sie nach Möglichkeiten, um sich zu entspannen. Beim Stressabbau helfen zum Beispiel Yoga, Autogenes Training, Atemübungen oder Progressive Muskelentspannung. Wohltuend für Körper und Psyche ist auch Sport oder Bewegung in der Natur, beispielsweise im Park oder im Wald.
Kaffee zur Vorbeugung
Studien haben gezeigt, dass Kaffee das Risiko eines Typ-2-Diabetes um 25 Prozent senken kann. Wer vier bis sechs Tassen Kaffee pro Tag trinkt – egal ob mit oder ohne Koffein – tut also auch etwas zur Diabetes-Vorbeugung. Besonders wirkungsvoll soll der Kaffeegenuss übrigens um die Mittagszeit sein.
Tipp:
Weitere Informationen zum Thema Diabetes gibt es zum Beispiel beim Diabetesnetz Deutschland, beim Diabetesinformationsportal diabinfo, bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft oder der Deutschen Diabetes Stiftung. Mehr über BKK MedPlus, das Gesundheitsprogramm der BKK firmus für Patientinnen und Patienten mit bestimmten chronischen Erkrankungen wie Diabetes Typ 1 oder 2, erfahren Sie hier.