Lächelnder Mann mittleren Alters sieht aus dem Fenster hinaus und hält eine Tasse Kaffee in der Hand.

Wechseljahre bei Männern? Das steckt dahinter.

Die Wechseljahre sind vor allem bei Frauen ein bekanntes Phänomen.

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Doch auch bei Männern verändert sich mit zunehmendem Alter der Hormonhaushalt. So entwickelt sich bei manchen Männern im Alter ein Testosteronmangel, der sich durch Müdigkeit, Lustlosigkeit oder depressive Verstimmungen äußern kann. 

Begriffe wie „Klimakterium virile“ oder „männliche Andropause“ bezeichnen eine Phase im Leben des Mannes, in der die Geschlechtshormone abnehmen und Wechseljahres-Beschwerden auftreten können. Dennoch sind die „männlichen Wechseljahre“ nicht mit der Menopause von Frauen vergleichbar, wie die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie erklärt. Denn während sich der Hormonhaushalt bei Frauen in den Wechseljahren rapide verändert und Betroffene häufig unter Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen oder Schlafproblemen leiden, nimmt das Testosteron bei Männern nur schleichend ab. Außerdem sind die hormonellen Veränderungen bei Männern deutlich weniger stark ausgeprägt. Echte „Wechseljahre“ wie bei Frauen gibt es bei Männern also nicht.

Der Testosteronspiegel sinkt

Etwa ab dem 40. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel bei Männern kontinuierlich und nimmt jedes Jahr um ein bis zwei Prozent ab. Diese Veränderung hat in der Regel keine spürbaren Auswirkungen. Erst bei Männern im Alter von über 60 Jahren kommt es der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie zufolge häufiger zu Libidoverlust, depressiven Verstimmungen oder anderen wechseljahrestypischen Beschwerden. Erkrankungen wie Diabetes, Herz- oder Nierenkrankheiten können den Hormonwert zusätzlich negativ beeinflussen. Auch eine Gewichtszunahme – vor allem am Bauch –, der altersbedingte Abbau der Muskulatur, körperliche Inaktivität und Umweltgifte wie zum Beispiel Nikotin begünstigen diese hormonellen Veränderungen. Einen tatsächlichen Mangel an Testosteron haben Studien zufolge allerdings nur drei bis fünf Prozent der über 60-jährigen Männer.

Symptome eines Testosteronmangels

Die folgenden Symptome können auf einen Testosteronmangel hindeuten: 

  • Libidoverlust
  • Erektionsstörungen
  • Abgeschlagenheit
  • depressive Verstimmungen
  • Gewichtszunahme – vor allem am Bauch 
  • Nervosität
  • Hitzewallungen

Hinter diesen Beschwerden muss aber nicht unbedingt ein Testosteronmangel stecken. Auch Funktionsstörungen der Schilddrüse, Depressionen oder andere Erkrankungen können der Auslöser sein. Männer, die unter diesen Symptomen leiden, sollten daher unbedingt ärztlich abklären lassen, ob ein Testosteronmangel die Ursache ist. 

Was kann man gegen Testosteronmangel tun?

Stellt der Arzt oder die Ärztin tatsächlich einen geringen Testosteronspiegel fest, kann eine Hormontherapie helfen, mit der sowohl die Libido als auch die körperliche Leistungsfähigkeit wieder gesteigert werden können. Jedoch sollten Hormonpräparate niemals ohne vorherige Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt eingenommen werden. Denn die Behandlung mit Testosteron birgt auch Risiken und kann beispielsweise zu vorzeitiger oder verstärkter Arteriosklerose und einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko führen. Deshalb sollten Sie sich bei einem Verdacht auf einen Testosteronmangel unbedingt ärztlich beraten lassen.

Info:

Weitere Infos zum Thema gibt es auch unter: https://www.netdoktor.de/wechseljahre/beim-mann/

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