Schlaganfall – schnell erkennen und richtig handeln!
Allein in Deutschland erleiden jedes Jahr rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall.
Je schneller Betroffene behandelt werden, desto größer sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Dazu ist es wichtig, die Anzeichen eines Schlaganfalls richtig zu deuten und entsprechend zu handeln.
Nach Herzinfarkt und Krebs ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Überlebende haben oft mit schweren mentalen oder körperlichen Behinderungen zu kämpfen. Das Risiko eines Schlaganfalls steigt zwar mit dem Alter, aber auch jüngere Menschen können betroffen sein. Jährlich erleiden etwa 30.000 Menschen unter 50 Jahren in Deutschland einen sogenannten juvenilen Schlaganfall, also einen Schlaganfall in jüngeren Jahren. Meistens wird der Hirnschlag durch eine mangelnde Durchblutung verursacht – häufig bedingt durch einen Arterienverschluss im Gehirn. Manchmal steckt aber auch eine Hirnblutung oder in seltenen Fällen eine Entzündung von Hirngefäßen oder eine Embolie dahinter.
Wie äußert sich ein Schlaganfall?
In der Regel tritt ein Schlaganfall plötzlich auf. Bei den Betroffenen zeigen sich dann typische Symptome wie halbseitige Lähmungserscheinungen, Sprach- und Sehstörungen sowie Schwindelgefühle mit Unsicherheiten beim Gehen sowie starke Kopfschmerzen. Die typischen Schlaganfall-Symptome unterscheiden sich bei Männern und Frauen zwar nicht. Frauen haben jedoch häufiger auch untypische Beschwerden, wie etwa Bewusstseinsveränderungen, Verwirrung, Gliederschmerzen, Müdigkeit oder Lethargie. Treten solche Symptome auf, sollte schnellstmöglich der Notarzt gerufen und die Ursache abgeklärt werden.
Wie erkennt man einen Schlaganfall?
Mit dem so genannten FAST-Test können auch Laien ohne jegliche medizinische Fachkenntnis die typischen Schlaganfall-Symptome erkennen. Die Buchstaben FAST stehen für die englischen Begriffe „Face – Arms – Speech – Time“, also „Gesicht – Arme – Sprache – Zeit“. Wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Person einen Schlaganfall erlitten hat, können Sie anhand von drei einfachen Übungen eine schnelle und einfache Schlaganfall-Diagnose stellen: Bitten Sie die Person zu lächeln, beide Arme gleichzeitig zu heben und einen einfachen Satz nachzusprechen.
Wenn der oder die Betroffene mit einer dieser Aufgaben Probleme hat, zählt jede Minute. Wählen Sie in diesem Fall sofort den Notruf unter 112 – auch wenn Sie sich mit der Diagnose unsicher sind. Während Sie auf den Notarzt warten, dürfen Sie dem Patienten oder der Patientin auf keinen Fall etwas zu essen oder zu trinken geben. Denn oft bringt der Hirnschlag Schluckprobleme mit sich. So kann sich der oder die Betroffene unbemerkt verschlucken und Nahrung kann ungehindert in die Atemwege fließen, was wiederum schwere Komplikationen zur Folge haben kann.
Vorzeichen eines Schlaganfalls
Bei vielen Patientinnen und Patienten kündigt sich ein Schlaganfall durch eine sogenannte transitorische ischämische Attacke (TIA) an. Dabei handelt es sich um eine vorübergehende Minder-Durchblutung im Gehirn, die – ebenso wie ein „richtiger“ Schlaganfall – plötzlich auftritt. Die Symptome einer TIA sind im Grunde die gleichen wie bei einem Schlaganfall, also etwa Lähmungs- oder Taubheitserscheinungen in einer Körperhälfte oder plötzlich auftretende Seh- oder Sprachstörungen. Anders als bei einem Schlaganfall verschwinden die Symptome einer TIA aber oft nach wenigen Minuten oder spätestens nach 24 Stunden wieder vollständig. Trotzdem ist eine transitorische ischämische Attacke ein klares Warnzeichen und sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?
Vorbeugen ist bekanntlich besser als therapieren. Stress, Rauchen, eine ungesunde Ernährung, zu viel Alkohol und Bewegungsmangel sind bekannte Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen können. Ein gesunder Lebenswandel hilft also schon, das Risiko eines Hirnschlags nachhaltig zu reduzieren.
Tipp:
Weitere Informationen um das Thema Schlaganfall gibt es auch bei der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. Mehr über Kurse zur Prävention von Schlaganfällen und Co. erfahren Sie hier.